Wenn Aufdecker vor Gericht landen (Báo Áo - tiếng Đức)
(Khi người tố giác tham nhũng bị bắt ra tòa)

Vietnam: Anklage gegen Journalisten nach Berichten über Korruptionsaffäre

Dienstag, 14. Oktober 2008- Hanoi/Wien. (klh/apa) Eigentlich haben die beiden vietnamesischen Journalisten Nguyen Van Hai und Nguyen Viet Chien eine riesige Korruptionsaffäre aufgedeckt. Doch nun finden sich die beiden Journalisten plötzlich als Angeklagte vor Gericht wieder. "Missbrauch der Freiheit und Demokratie" lautet der Vorwurf.

Der Hintergrund: Die beiden Reporter hatten darüber berichtet, dass Mitglieder des Verkehrsministeriums internationale Hilfsgelder, die für den Bau von Straßen gedacht waren, veruntreut haben. Sie sollen das Geld für Sportwetten ausgegeben haben. Die Affäre wirbelte gehörig Staub auf und führte sogar zum Rücktritt des Verkehrsministers, dessen Stellvertreter wurde verhaftet.

Doch vor ein paar Wochen hat sich das Blatt gewendet: Der Vizeminister wurde plötzlich freigelassen, und es wurde ein Anklageschrift gegen die beiden Reporter verfasst. Mitangeklagt sind zwei Polizisten, die den Reportern Informationen gegeben haben sollen. Den Polizisten wird "vorsätzlicher Verrat von Staatsgeheimnissen" vorgeworfen. Der Prozess begann am Dienstag, einer der beiden Journalisten bekannte sich bereits schuldig.

Strenge Kontrolle

In Vietnam werden die Medien von der kommunistischen Führung streng kontrolliert. Trotzdem wagen sich Reporter immer wieder an Korruptionsaffären heran – die Skandale landen zwar immer wieder vor Gericht, doch auch die Journalisten gehen bei ihrer Arbeit ein hohes Risiko ein.

Die Korruption durchzieht in Vietnam fast alle Ebenen und frustriert die Bevölkerung. Präsident Nguyen Minh Triet hat immer wieder versprochen, härter gegen die Korruption vorzugehen.

(Source: Wienerzeitung.at)