Domradio-Koeln ((07.1.2008)

Vietnam: Demonstration für die Rückgabe von Kirchengütern

„Việt Nam: Biểu Tình Đòi Lại Tài Sản Của Giáo Hội“

Mehrere hundert Katholiken haben am Wochenende in Vietnams Hauptstadt Hanoi für die Rückgabe von Kirchengütern demonstriert. Wie der katholische Nachrichtendienst "Vietcatholic News" meldet, kam es dabei auch zu Zusammenstößen mit der Polizei. Die Kundgebungen fanden vor dem ehemaligen Sitz des päpstlichen Gesandten und in einer Pfarrei statt.

In beiden Fällen hatten die sozialistischen Machthaber Land beschlagnahmt beziehungsweise Gebäude enteignet. So soll die frühere Vatikan-Botschaft seit Ende der 50er Jahre eine Diskothek beherbergt haben.

Auf dem Gelände der Pfarrei hatte sich nach Angaben von "Vietcatholic News" erst kürzlich eine Textilfabrik mit Billigung der örtlichen Behörden niedergelassen. Die jüngsten Konfrontationen mit den staatlichen Ordnungskräften zeigten, dass die Regierung nach wie vor auf Unterdrückung setze, um Konflikte zu lösen, erläuterte der Nachrichtendienst.

Im vergangenen Jahr hatte es hochrangige Gespräche zwischen dem Vatikan und der vietnamesischen Führung gegeben. Ziel ist eine größere Religionsfreiheit in dem sozialistisch regierten Land. Christen berichteten von wachsenden Freiheiten.

Dennoch beansprucht Hanoi noch immer die Kontrolle über alle religiösen Angelegenheiten. Rund 6 Prozent der etwa 81 Millionen Vietnamesen sind Katholiken. Damit gehört diese Gruppe zu den größten katholischen Gemeinschaften in Südostasien.