Vatikan-Delegation besucht Vietnam - 2010 grosses Jubiläumsjahr (Tiếng Đức)

(Phái đoàn Tòa Thánh thăm viếng Việt Nam – 2010 cử hành Năm Thánh)

Hanoi, 9.6.08 (Kipa) Eine hochkarätige Vatikan-Delegation unter Leitung des stellvertretenden vatikanischen "Aussenministers" Prälat Pietro Parolin ist am Montag, 9.6.2008, in Vietnam eingetroffen. Wie die staatliche vietnamesische Nachrichtenagentur VNA berichtete, seien Gespräche mit dem Vizepremier und Aussenminister Pham Gia Khiem sowie den Bischöfen des Landes vorgesehen.

Laut der römischen Nachrichtenagentur "AsiaNews" ist das Ziel Parolins, die Normalisierung der diplomatischen Kontakte zu beschleunigen - möglicherweise im Blick auf das grosse vietnamesische Kirchenjubiläum 2010. Bisher besteht zwischen dem Heiligen Stuhl und Vietnam kein Botschafteraustausch.

Seit 1989 reisten nach Angaben von "AsiaNews" 14 Mal vatikanische Delegationen nach Vietnam. Nach Einschätzung eines namentlich nicht genannten katholischen Dozenten der Universität Saigon sei eine Aufnahme diplomatischer Beziehungen praktisch auf dem Weg.

Vietnam gehört zu den wenigen Ländern, zu denen der Heilige Stuhl keine vollen diplomatischen Kontakte unterhält. Seit dem Ende des Vietnamkriegs 1975 ist der Botschafteraustausch unterbrochen. Zehn Prozent der 86 Millionen Vietnamesen sind Katholiken; es handelt sich damit um die zweitstärkste Katholikengruppe in Südostasien nach den Philippinen.

Proteste in Hanoi

Ein Konflikt des Regimes mit der Kirche war Anfang des Jahres eskaliert. Dabei ging es um das vor 50 Jahren von den Kommunisten beschlagnahmte Gebäude der Apostolischen Nuntiatur in Hanoi.

Katholiken demonstrierten wochenlang für eine Rückgabe. Schliesslich lenkte die Regierung teilweise ein und erklärte, das Gebäude solle der Kirche zur Nutzung überlassen werden. Damit wolle man "guten Willen und Respekt gegenüber dem Papst" zum Ausdruck bringen.

Schlüsseljahr 1660

Die Kirche in Vietnam bereitet für 2010 ein grosses Jubiläumsjahr vor. Dabei wird der Errichtung des ersten Apostolischen Vikariats auf Anregung des französischen Jesuiten Alexandre de Rhodes 1660 sowie der Aufwertung der vietnamesischen Kirchengebiete zu eigenständigen Diözesen 1960 gedacht.

De Rhodes hatte auch die lateinische Umschrift für die vietnamesische Sprache eingeführt, die heute noch in Gebrauch ist. Auch auf Grund seiner wissenschaftlichen Kenntnisse vermochte Rhodes Angehörige der führenden Kreise für die katholische Kirche zu gewinnen. Auf diesem Hintergrund war die katholische Kirche in Vietnam immer sowohl bei den Armen - vor allem Bauern, Fischern, Angehörigen der Urbevölkerung - präsent als auch in den Kreisen der Aristokratie.

(Nguồn: Katholische Internationale Presseagentur)